Am 29. September 2011 fanden sich rund 80 Gäste zu einem Impulsabend der APA e-Business-Community zum Thema „Social Recruiting – wie finden wir künftig MitarbeiterInnen“ im Haus der Musik ein. Key Note Speaker des Abends war Arbeitswelten-Gründer Peter Rieder. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurde ordentlich diskutiert. Hier die wesentlichen Erkenntnisse des Abends.
Social Recruiting – nicht wegzudenen und doch kein Allheilmittel
Die Frage „Hype oder Flop“ stellt sich kaum mehr. Fakt ist, dass das Thema Social Media bzw. Social Recruiting aus dem Personalistentum nicht mehr wegzudenken ist. Zwar sind wir in Österreich im Thema Social Recruiting noch sehr am Anfang, dennoch müssen sich auch jene Unternehmen mit dem Thema Social Media und wie wir unsere Mitarbeiter darauf vorbereiten bzw. wie diese damit umgehen beschäftigten.
Was Social Media bringt? Keinesfalls wenigerr Aufwand und Kosten und auf der anderen Seite auch nicht unmittelbar mehr Bewerbungen. Dennoch ist es ein unerlässliches Kommunikationsmedium für jene, die sich auch im Web als attraktiver und sympathischer Arbeitgeber präsentieren wollen. Und so berichten jene, die sich professionell in den Webwelten bewegen, dass sie in jedem Fall schnelle Besetzungen schaffen und ein verbessertes Bild nach außen.
Jeder Facebook User hat laut aktuellen Zahlen 130 Freunde und alle Befragungen unter Personalisten zeigen, dass empfohlene Bewerber einfach besser passen. Eins und eins zusammen gezählt, ist das ein großes Plus für Social Recruiting, wo genau das stattfindet. Menschen kennen Menschen und reden miteinander, empfehlen, bewerten, liken und teilen. Musste das Unternehmen bisher hoffen, dass jemand nach einem ausgeschriebenen Job sucht, so bietet Social Recruiting die Möglichkeit auch Kandidaten zu erreichen, die nicht aktiv auf Suche sind.
Social Recruiting braucht Dialog – aber: Können wir das?
Die provokante These des Abends lautete: Social Recruiting fordert eines – Kommunikation. Und darin sind besonders die Personalisten schlecht. Oder sagen wir besser: nicht geübt. Anonyme Bewerbungsseiten, anonyme Absageschreiben, allgemeine Antwortmails. Personalisten haben den Dialog nicht inhaliert, doch Social Recruiting fordert genau das.
Wer sich in Sozialen Netzwerken erfolgreich bewegen will, muss ein authentisches, offenes Bild seines Unternehmens zeigen, Einblicke gewähren, Fragen beantworten – und seien sie auch noch so kritisch-, und Flagge zu Themen zeigen, die potenzielle Mitarbeiter interessieren. Für viele eine Horrorvorstellung.
Prominente Beispiele
Einige wenige ziegen das aber bereits geschickt vor. BMW, die Lufthansa oder Audi in Deutschland. Eine Allianz oder BILLA mit seiner BILLABuchkarriere in Österreich. Sie haben sich mit einigen wenigen hundert anderen Unternehmen dazu entschlossen, den Weg des Social Recruitings zu gehen und machen erste – geschickte – Versuche.
Während Befragungen in den USA zeigen, dass schon 8 von 10 Unternehmen behaupten, Social Recruiting Aktivitäten zu setzen, sind es bei uns gerade einmal knappe 20%, die meinen, dass sie zumindest Facebook für Imagezwecke nutzen. Wie intensiv, das bleibt dahin gestellt.
Was die Experten sagen
Mit am Podium bei der anschließenden Diskussion waren aufregende Gäste (siehe Foto). Sie alle sehen viel Potenzial, wenn auch einen gehörigen Aufwand, will man einen professionellen Eindruck im Web hinterlassen. Eine ausgeklügelte Strategie, gute Recherche der Zielgruppe und ein klarer und vor allem realistischer Plan sind unumgänglich. Dass nicht jedes Unternehmen sich gleichermaßen eignet, ist klar.
Aber es prüfe, wer sich im Netz bewege. Denn Kommunikation über Unternehmen findet beriets jetzt statt. Die Frage ist, ob sie mit dem Unternehmen stattfindet. Und dazu kann Social Recruiting einen wichtigen Beitrag leisten. Frei nach dem Motto: Our Social Media Manager is the customer – in diesem Fall: the applicant.
Hier gibts die Präsentation zum Impulsvortrag von Peter Rieder / Arbeitswelten Consulting zum Download –> Social Recruiting_PeterRieder